Augsburg: Hotel Drei Mohren wird zu Maximilian‘s

Leicht haben es sich die Entscheidungsträger nicht gemacht. Bis Ende des Jahres ändert das traditionsreiche Hotel Drei Mohren in Augsburg seinen Namen in Maximilian’s. Nicht nur im Internet wurde der Namenswechsel heftig diskutiert, vor allem in der Region führte die neue Bezeichnung zu allerlei Empörung. Doch es gibt tatsächlich gute Gründe für die Umbenennung.

Internationale Ausrichtung ein Motiv

Als das altehrwürdige Haus Anfang August bekannt gab, den Namen „Drei Mohren“ in „Maximilian’s“ zu ändern, gingen die Wogen hoch. Besonders in Augsburg und Umgebung machte sich Unmut breit. Dabei stand der Hotelname schon länger in der Kritik. So ernst Einwände auch zu nehmen sind, die meisten, die sich lautstark über den Namenswechsel aufregen, zählen nicht zu den Gästen. Hotelgäste kommen naturgemäß nicht aus der Region. Dass das Restaurant schon seit längerer Zeit „Maximilian’s“ heißt, hatte bisher keine Kritik ausgelöst.

Die Umbenennung des Hotels wurde intern immer wieder diskutiert. Einerseits begründet durch diverse Proteste gegen den historischen Namen, selbst Petitionen wurden online gestellt, andererseits durch die internationale Ausrichtung des Hauses. Der Name „Drei Mohren“ geht keiner Sprachgruppe wirklich leicht über die Lippen. Für Gäste, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, gilt er als echter Zungenbrecher. Mit „Maximilian’s“ verfügt das Haus demnächst über einen in beinahe jeder Sprache mehr oder weniger einfach auszusprechenden Namen.

Die Sache mit den Mohren ein anderes Motiv

Natürlich muss sich ein international renommiertes Haus wie das Hotel Drei Mohren auch der Rassismus-Debatte stellen und dies nicht aus einer provinziellen Sicht heraus. Der Begriff Mohr war von Anfang an negativ konnotiert und wurde in Zeiten des Kolonialismus für einen unfreien, schwarzen Diener verwendet. In ihm schwingt mit, dass der Schwarze aus Afrika gar keinen anderen Platz beanspruchen könne, als jenen eines nicht freien Menschen, dessen Aufgabe es ist, dem Weißen zu dienen.

Natürlich beginnt Rassismus mit Sprache. Es ist keineswegs unerheblich, wie Menschen oder Dinge genannt werden. Schließlich bezeichnet heute kein vernünftiger Mensch Jazz noch als Negermusik. Sprache lebt, Sprache verändert sich. Sie merzt unpassende Begriffe aus und nimmt neue Begriffe auf. Niemand unterhält sich heute noch im Stile Goethes mit seinem Nachbarn. Aus dem sprachlichen Alltag sind Begriffe wie Mohr oder Hottentotten mittlerweile getilgt. Es schadet nicht, auch in Namensbezeichnungen eine sensiblere Wortwahl zu finden. Die Wogen in Augsburg werden sich wieder glätten.